"

Modul 2: Bildung & Studentenleben

Psychische Gesundheit

Was bedeutet psychische Gesundheit?

PARTNERGESPRÄCH

  1. Welche Wörter fallen Ihnen ein, wenn Sie an mentale Gesundheit denken?
  2. Was bedeutet psychische Gesundheit (oder mental health) für Sie persönlich?
  3. Schreiben Sie gemeinsam eine Definition von “psychischer Gesundheit”
  4. Lesen Sie die Definition von “Psychischer Gesundheit” der WHO. Vergleichen Sie die Definition mit Ihrer eigenen. Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Definitionen?
  5. Welche Faktoren beeinflussen Ihrer Meinung nach psychische Gesundheit im Studium?
  6. Wie gehen Sie persönlich mit Stress um? Was finden Sie am Studieren besonders anstrengend oder stressig?

Mental Health im Studium – ein Überblick[1]

von Diana, 22. September 2020 (UniWunder Hochschulinitiative Deutschland)

Das Thema Mental Health war lange Zeit ein Tabu. Doch die Zahlen zeigen: Es gibt Redebedarf! Laut dem Barmer Arztreport waren 2018 rund 17 Prozent aller Studierenden von einer psychischen Diagnose betroffen – das entspricht ungefähr einer halben Million Studierenden. Hinzu kommt eine steigende Tendenz: Von 2005 bis 2016 ist der Anteil psychischer Diagnosen unter Studierenden um 38 Prozent angestiegen und in Zukunft wird sich dieser Anteil laut den Prognosen sogar noch erhöhen (Barmer Arztreport 2018). Das Thema Mental Health wird also im Alltag immer relevanter – vielleicht auch für dich? […] Mit diesem Artikel möchten wir dir dafür zunächst einen Überblick über das vielschichtige Thema geben und dich über die wichtigsten Zusammenhänge informieren.

Permission to reprint graphic has been granted by hochschulinitiative-deutschland.de. All rights reserved by hochschulinitiative-deutschland.de.

Was ist Mental Health?

Der Begriff „Mental Health“ wird immer mehr zum Buzzword. Viele sprechen darüber, doch niemand weiß so genau, worum es dabei eigentlich geht. Laut Wikipedia beschreibt der Begriff „Mental Health“ – oder auf deutsch „psychische Gesundheit“ – den „Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.“ Das klingt ziemlich ideal und tatsächlich befindet sich kaum jemand durchgehend in diesem Zustand. Durch bestimmte Faktoren wird die psychische Gesundheit mal mehr, mal weniger belastet. Das können biologische Faktoren, zum Beispiel genetische Vorbelastungen, Umwelteinflüsse, wie Leistungsdruck, oder prägende Ereignisse, wie beispielsweise der Tod eines nahestehenden Menschen, sein. Diese Faktoren führen dazu, dass sich bestimmte Symptome einstellen und die mentale Gesundheit je nach Belastbarkeit des Betroffenen und der Intensität der Einflüsse beeinträchtigt wird.

Was schadet der Mental Health?

Gerade im Studium gibt es einige dieser Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinträchtigen können: Leistungsdruck, Zukunftsangst oder finanzielle Sorgen sind wohl die klassischen Ursachen für eine erhöhte psychische Belastung. Aber auch Stress – durch Zeitdruck, Prüfungsangst oder eine erhöhte Belastung durch einen Job neben dem Studium – ist eine häufige Ursache für Mental-Health-Probleme. Zudem können bestimmte belastende Lebenserfahrungen oder Ereignisse psychische Störungen auslösen. Die Trennung von einem Partner, der Tod einer nahestehenden Person oder die Diagnose einer schweren Krankheit können solche Ereignisse sein.

Welche Folgen hat die Beeinträchtigung der Mental Health?

Wenn die mentale Gesundheit durch die genannten oder andere Faktoren negativ beeinflusst wird, können dadurch geringe, aber auch sehr schwerwiegende Folgen sichtbar werden. Einige Studierende leiden aufgrund des Drucks und der Ängste beispielsweise an Schlafstörungen, innerer Unruhe oder extremer Reizbarkeit. Bei anderen führt die Beeinträchtigung dagegen zu psychischen Störungen. Die folgende Grafik zeigt die häufigsten Diagnosen:

Permission to reprint graphic has been granted by hochschulinitiative-deutschland.de. All rights reserved by hochschulinitiative-deutschland.de.

[…]

Permission to reprint graphic has been granted by hochschulinitiative-deutschland.de. All rights reserved by hochschulinitiative-deutschland.de.

Was kann man tun, um die Mental Health zu stärken?

Wer von einer dieser Diagnosen betroffen ist, sollte die Krankheit nicht auf die leichte Schulter nehmen. Suche dir Unterstützung und lass dich beraten, um einen Weg aus dieser Situation zu finden. Die notwendige Hilfe bei psychischen Belastungen ist natürlich von Diagnose zu Diagnose unterschiedlich. Dennoch gibt es einige Angebote, die du nutzen kannst, um deine Mental Health wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wo du die Hilfe finden kannst, stellen wir dir hier vor:

Beratungsstellen

Die meisten Universitäten oder Studierendenwerke bieten spezielle Beratungsstellen für psychosoziale Probleme an. Hier findest du erste Unterstützung, wenn du selbst von Mental-Health-Problemen betroffen bist. Du bekommst hier Hilfe und Informationen zu Ärzten und Therapien, die für deine Situation passend sind.

World Mental Health Day

Auch die World Health Organization (WHO) hat die Bedeutung des Themas erkannt und ruft jedes Jahr am 10. Oktober den „World Mental Health Day“ aus. An diesem Tag finden weltweit Aktionen zum Thema Mental Health statt und bieten allen Interessierten und Betroffenen eine Plattform, um über dieses Thema zu sprechen und sich auszutauschen. Auch an einigen Universitäten wird dieser Tag zum Anlass genommen, um den Studierenden eine Anlaufstelle zu bieten. Schau einfach mal in den Veranstaltungskalender deiner Uni, ob du entsprechende Aktionen findest.

Soziale Unterstützung

Wenn du das Gefühl hast, dass dich deine mentalen Probleme überfordern, ist es wichtig, Unterstützung zu suchen. Egal, ob es Freunde, Familie, Kommilitonen, Berater, Ärzte oder andere Menschen sind – sprich mit ihnen über deine Probleme und such dir Hilfe! […]

Apps zur Unterstützung

Wenn du bereits in einer Therapie bist oder dich und deine Situation erst einmal selbst reflektieren möchtest, gibt es einige Apps, die dich dabei unterstützen können. Mit Apps wie „stoic.“, „Ayra“ oder „Selfapy“ kannst du deine Stimmung tracken und deine Gedanken sortieren. Du bekommst positiven Input und kannst dir selbst über deine Situation bewusst werden. Meditation und Achtsamkeit sind im Bereich Mental Health ebenso zentral. Es gibt zahlreiche Apps, die dir dabei helfen, zur Ruhe zu kommen und dich auf deine Stärken zu fokussieren. Probiere doch mal „Headspace“, „Insight Timer“ oder „7Mind“. Auch für spezielle Diagnosen gibt es Apps und Online-Angebote, die unterstützend genutzt werden können. Ein Beispiel ist „moodgym“. Dieses Online-Tool soll Nutzer mit depressiven Symptomen unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. Wissenschaftlich basiert und interaktiv wird hier einer Depression vorgebeugt oder bei der Überwindung geholfen. […]

Fazit: Mental Health betrifft uns alle

Selbst wenn es dir super geht und du wie auf Wolken durch’s Leben schwebst – irgendwann werden Dinge aus deiner Umgebung auf deine mentale Gesundheit Einfluss nehmen. Sei es die knappe Deadline, die Absage für einen Praktikumsplatz oder die Erwartungen deiner Eltern – jeder von uns ist solchen Einflüssen ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, dass wir auf unsere Mental Health achten, dass wir Methoden kennen und anwenden, die zu unserer psychischen Gesundheit beitragen und dass wir auch eine entsprechende Sensibilität dafür entwickeln, bei anderen Belastungen der Mental Health zu erkennen. Die Statistiken zeigen nämlich, dass nicht nur bei den Studierenden, sondern in jedem Alter die Diagnosen im Bereich der mentalen Belastungen zunehmen. Wir sehen die psychischen Krankheiten deshalb als gesellschaftliches und sogar globales Problem, zu dessen Lösung jeder von uns seinen kleinen Beitrag leisten kann. Also lasst uns darüber reden und jeden Tag zum Mental-Health-Day machen!

[Permission to reprint article has been granted by hochschulinitiative-deutschland.de. All rights reserved by hochschulinitiative-deutschland.de. […] -> bezeichnet vorgenommene Auslassungen.]

FRAGEN ZUM TEXT MENTAL HEALTH

  1. Wie hat sich der Anteil psychischer Diagnosen unter Studierenden von 2005 bis 2016 verändert?
  2. Welche Art von psychischen Problemen gab es bei den 18-25 Jährigen zwischen 2005 bis 2016?
  3. Was sind einige Gründe für psychische Probleme bei Studierenden?
  4. Welche Probleme zu Mental Health haben die Studierenden in der Umfr
  5. Wie zeigen sich psychische Probleme zum Beispiel? Welche Symptome können sie verursachen?
  6. Was wird am World Mental Health Day gemacht?
  7. Was sind einige digitale Tools, die Studierenden bei der Unterstützung ihrer mentalen Gesundheit helfen können?

MENTALE GESUNDHEIT UND STUDIUM

Schauen Sie sich das Video an und beantworten Sie dann die Fragen!

  1. Wie haben sich die Belastungen von Studierenden vor und nach der Covid-19-Pandemie verändert?
  2. Was ist heute einer der größten Stressfaktoren für Studierende?
  3. Wie viel Prozent der Studierenden war in den letzten 12 Monaten durch Stress erschöpft?
  4. Wie wird die Situation eines Studierenden beschrieben, der 2020 mit dem Studium begonnen hat?
  5. Welche Auswirkung hatte die Digitalisierung im Studium auf die Studierenden?

DISKUSSIONSFRAGEN

  1. Denken Sie, dass die Corona Pandemie die mentale Gesundheit von Studierenden beeinflusst hat? Wenn ja, wie?
  2. Wie hilft Ihnen Ihre Uni, wenn es Ihnen mental nicht so gut geht? Welche Angebote gibt es bei Ihnen für Studierende, die Hilfe brauchen?
  3. Sollte die Uni mehr tun, um Studierende zu unterstützen?
  4. Lesen Sie die Vorschläge zur Verbesserung von Mental Health der Studierenden und diskutieren Sie gemeinsam. Welchen Vorschlag finden Sie gut? Welchen nicht? Warum?
    1. Es wäre gut, wenn es weniger Prüfungen in den Kurse gäbe.

    2. Es wäre besser, wenn Professoren mehr kleine Tests und weniger große Klausuren geben würden.
    3. Es wäre eine gute Idee, wenn meine Uni mehr oder längere Ferien in jedem Semester hätte.
    4. Die Universitäten sollten mehr Psychologen und Psychiater anstellen, um den Studierenden zu helfen.
    5. Es wäre nicht schlecht, wenn man bei den Kursen öfter fehlen dürfte. Vielleicht wäre es gut, wenn es keine Anwesenheitspflicht gäbe.
  5. Haben Sie andere Ideen, was Universitäten tun könnten, um die mentale Gesundheit der Studierenden zu unterstützen? Was wäre noch gut?

Lieder zum Thema Psychische Gesundheit, zum Aufmuntern und Mutmachen

 

Tägliches Vokabular – Tag 1

Tägliches Vokabular – Tag 2

 

 


  1. [Permission to reprint article has been granted by hochschulinitiative-deutschland.de. All rights reserved by hochschulinitiative-deutschland.de. […] -> bezeichnet vorgenommene Auslassungen.]
definition

License

Icon for the Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International License

Wurzeln und Wege Copyright © by Theresa Schenker is licensed under a Creative Commons Attribution-NonCommercial 4.0 International License, except where otherwise noted.

Share This Book